„Besser kann die Konstellation für eine Beteiligung nicht sein“, freut sich VREP-Geschäftsführer Christian Futterlieb: „Das Unternehmen suchte einen Nachfolger – und bot zugleich ein großes Wachstumspotenzial.“ Der Glücksfall: Als Nachfolger auserkoren war bereits der Mann, der schon zuletzt für kräftige Wachstumsimpulse gesorgt hatte: Maik Grondkowski, 29 Jahre jung, aber seit 12 Jahren im Unternehmen tätig. Er hatte seine Ausbildung bei Glas Strack absolviert, in der Produktion gestanden, aber auch schon im LKW Ware ausgeliefert. Kurz: Einer, der den Respekt der Kollegen genießt, weil er Erfahrung mit neuen Ideen verbindet. Er war es auch, der mit dem Online-Shop Glas Star dem Bochumer Mittelständler neue Perspektiven eröffnet hat.
Bereits die dritte Generation mit Martin Strack hatte das 1933 von seinem Großvater gegründete Unternehmen gemeinsam mit der Mitgesellschafterin Tanja Schmidt-Laskowski erweitert und als Profi für Spezialglasprodukte in kleinen Losgrößen positioniert. Dadurch konnte Glas Strack gerade zuletzt von der anhaltenden Nachfrage im Bau profitieren. Von Industriefertigung in hoher Stückzahl hielt sich Glas Strack allerdings bewusst fern. Zugleich können die Bochumer mit zahlreichen eigenen Öfen und Maschinen zum Bohren, Fräsen und Färben mehr leisten und vielfältigere Varianten anbieten als typische regionale, handwerklich geprägte Glashändler.
Mit den Onlineaktivitäten, die Glas Strack unter der Marke Glas Star vor rund vier Jahren startete, erschloss sich das Unternehmen über die Region hinaus Kundschaft. Im Fokus stehen handwerklich versierte (oder zumindest ambitionierte) Heimwerker, die ein individuelles Glasprodukt wie eine Balkonabsturzsicherung, ein Treppengeländer oder einfach nur eine Duschtür suchen.
Es hätte viele Gründe gegeben, warum der Online-Versuch hätte scheitern können: Glas Strack belieferte bis dahin nur Handwerker oder Händler, die klare Vorstellungen von Produkt, Maßen und Anforderungen haben. Die private Zielgruppe ist hingegen viel beratungsintensiver; weiß oft genug nicht, was sie eigentlich braucht: 6 oder 8 mm-Dicke? „ESG“ oder „VSG“? Und was bedeutet das eigentlich? Also bietet Glas Strack professionelle Fachberatung an – per Mail und telefonisch. Und noch etwas macht Glas Strack anders als die Branche – und fast alle „Onliner“: Die Bochumer bauten eine eigene Logistik auf. Service und Logistikflotte, das war beides kostenintensiv. Aber rechnete sich dennoch bald, denn Qualität und Liefertreue sprachen sich schnell herum. Glas Star liefert in maximal zwei bis drei Wochen, wofür Konkurrenten mehr als dreimal so lang benötigen.
Die Gesellschafter – neben VREP zählen die Inventure Digital GmbH, Maik Grondkowski und weiterhin Tanja Schmidt-Laskowski dazu – wollen nun das E-Commerce weiter professionalisieren und damit ausbauen. „Der Shop wird noch stärker an den Bedürfnissen der Endkunden ausgerichtet werden“, verspricht VREP-Geschäftsführer Futterlieb. Schnellere Wege zu den Produkten, mehr Infos, mehr Social Media, außerdem durch Zusatzprodukte für die Montage – eine Erweiterung zum „One Stop“-Shop: An Wachstumsplänen herrscht kein Mangel. Und aus dem Wachstum erwachsen weitere Möglichkeiten: Optimierung der Logistik, eine Plattformstrategie. „Bislang fehlte das Kapital, diese Pläne zu verfolgen“, sagt Maik Grondkowski. „Mit den neuen Partnern lässt sich jetzt viel mehr umsetzen.“